In Österreich gibt es bislang keinen gesetzlichen, branchenübergreifenden Mindestlohn.
Allerdings gibt es kollektivvertragliche Vereinbarungen und gesetzlich geregelte Mindestlohntarife für bestimme Berufsgruppen. Jedoch haben sich im Jahr 2017 die Sozialpartner darauf geeinigt, bis ins Jahr 2020 einen gesetzlichen Mindestlohn von 1.500 Euro brutto im Monat einzuführen.
Bei kollektivvertraglichen Mindestlohn-Regelungen kommt der entsprechende Branchentarifvertrag zum Einsatz.
So kommt zum Beispiel bei Elektrikern im Handel der „Kollektivvertrag für Handelsarbeiter“ und bei Elektrikern in einem Betrieb der „Kollektivvertrag fürs metallverarbeitende Gewerbe“ zum Einsatz. Auf dem Dienstzettel ist die Einstufung des Gehaltes und der geltende Kollektivvertrag vermerkt.
Der Mindestlohn in Österreich im EU-Vergleich
Wenn man den Mindestlohn in Österreich mit dem Mindestlohn in anderen europäischen Ländern vergleicht, erkennt man folgendes:
Gegenwärtig beträgt der Mindestlohn in Österreich in einigen Branchen 10,09 Euro pro Stunde und ist somit deutlich höher als vergleichsweise in Deutschland wo der Stundenlohn nur bei 8,84 Euro liegt. Im Frankreich erhält ein Arbeiter 9,88 Euro pro Stunde.
Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass der Mindestlohn in Österreich nicht gerade niedrig angesetzt ist und Österreich somit zu den Top-Mindestlohnzahlern innerhalb Europas zählt.
Da das Lohnniveau ein Wettbewerbsfaktor ist, um gut ausgebildetes Personal zu erhalten, gibt es zahlreiche Bereiche, in denen der Mindestlohn schon lange kein Thema ist. Allerdings gibt es auch Branchen mit hohem Wettbewerb, die gerade einmal den Mindestlohn zahlen. Hierzu gehören zum Beispiel die Gastronomie, der Tourismusbereich, der Einzelhandel, Friseure und viele mehr. In diesen Bereichen gibt es Bandbreiten von 1.137 Euro bis 1.420 Euro brutto pro Monat.
Auch Freiberufler sind von dieser Regelung betroffen. So liegt der Mindestlohn bei beispielsweise Ärzten nur in Nieder- und Oberösterreich unter dem Niveau von 1.500 Euro monatlich. Eine Anpassung scheitert nach wie vor an der geforderten wöchentlichen Arbeitszeit von 48 Stunden für Arztassistenten.
Summa summarum liegen momentan rund 300.000 Arbeiter unter dem verabschiedeten Mindestlohn. Das soll sich aber bis in das Jahr 2020 ändern. Allerdings gibt es auch Bereiche, zum Beispiel die Gastronomie, die eine Übergangszeit bis in das Jahr 2025 als realistisch ansehen.
Gastrogewerbe passt Mindestlohn an
Rund 220.000 Menschen arbeiten zurzeit im Gastgewerbe. Im Mai 2018 wurde der Mindestlohn in dieser Branche eingeführt, das bedeutete für mehr als die Hälfte der Beschäftigten, dass der Mindestlohn angehoben wurde.
Doch nicht nur Angestellte, sondern auch Lehrlinge und Menschen, die vor allem in der Nacht arbeiten, profitierten davon. Darüber hinaus gab es eine Erhöhung der Fremdsprachenzulage um 0,50 Euro.
Der Mindestlohn ist in Österreich das Ergebnis einer langandauernden Debatte und wird auch in der Zukunft immer wieder im Fokus stehen. Ob es wirklich alle Branchen schaffen werden bis in das Jahr 2020 einen entsprechenden Mindestlohn einzuführen, steht allerdings noch vollkommen offen. Trotzdem muss man anmerken, dass der Mindestlohn in sämtlichen Brachen, wie beispielsweise in der Hotelbranche oder Gastronomie weiterhelfen wird.
Im Gegensatz zu Deutschland hat Österreich keinen gesetzlich festgelegten Mindestlohn. Trotzdem gibt es in zahlreichen Branchen einen festgesetzten Kollektivvertrag, welcher auch die bestimmten Mindestlöhne festlegt. Die Untergrenze liegt hierbei bei einer Summe von 1.500 Euro pro Monat.
Die Thematik des Mindestlohns ist nicht nur in Österreich, sondern auch in zahlreichen anderen Ländern innerhalb der Europäischen Union ein sehr wichtiger Punkt.
Das Durchschnittsgehalt in Österreich im Jahr 2019
Es erweist sich als ziemlich schwierig, das durchschnittliche Gehalt in Österreich anzugeben, da zahlreiche unterschiedliche Branchen und Berufe vorhanden sind. Hierbei empfiehlt es sich, sich an Gehaltverhandlungen an derzeitigen Gehaltsstudien und Regelungen in den Kollektivverträgen zu orientieren.
Welcher Lohn sollte angenommen werden, wenn ein Vertrag geschlossen wird
Wer in Österreich einen Arbeitsvertrag abschließt, sollte genau wissen, was er in einer Stunde brutto verdienen sollte. Hierbei muss man allerdings beachten, dass es selbstverständlich genau berechnet werden muss, wie sich der Lohn genau zusammen setzt und wie viele Stunden man hierfür im Monat arbeiten muss.
In nachfolgenden Beispiel wird erläutert, wie hoch der Lohn bei 8,50 Euro in der Stunden im Monat ausfallen könnte:
- Mindestlohn: 8,50 Euro pro Stunde
- Arbeitszeit in der Woche: 40 Stunden
- Vier Wochen im Monat
- Rechnung: 8.50 mal 40 Arbeitstunden = 1.360 Euro
Bei einer regulären Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche beläuft sich der Lohn auf 1.360 Euro pro Monat. Im Internet kann jeder ohne Probleme über das Internet nach entsprechenden Referenzwerten suchen. In der Regel ist der Lohn nicht nur vom Job bzw. von der Branche abhängig, sondern auch von der Qualifikation.
Welche Branchen zahlen einen guten Lohn in Österreich
In Österreich gibt es zahlreiche Bereiche, in denen ausgesprochen gute Löhne gezahlt werden. So werden zum Beispiel im Bereich der Banken und Versicherungen traditionell gute Löhne gezahlt. Allerdings ist das Arbeitsumfeld hier inzwischen wesentlich schwieriger geworden, als es noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Wer sich hier die Details anschaut, wird schnell merken, dass das darin liegt, dass der Leitzins weiterhin bei null Prozent liegt und somit in jedem Fall niedrige Zinsen gezahlt werden. Somit haben es Banken und Versicherungsunternehmen sehr schwer, Geld zu verdienen. Folglich beginnen die ersten Banken, Gebühren für ihre Girokonten zu verlangen oder bei anderen Leistungen und Services Gebühren zu verrechnen.
Im Bereich der Chemie und Pharmaindustrie werden ebenfalls überdurchschnittliche Gehälter gezahlt. Beide Branchen sind schon seit Jahren dafür bekannt, dass sie ein hohes Gehalt zahlen und somit auch gut finanzielle Fakten geschaffen werden.
Auch im Bereich der IT werden die Mitarbeiter gut bezahlt. Experten, Berater und Projektleiter im IT-Bereich erhalten in den meisten Fällen ein deutlich höheres Gehalt, als bei anderen Berufsklassen. Dabei sind Gehälter weit über 50.000 Euro pro Monat, abhängig von der Qualifikation, durchaus möglich und bieten auch gute Chancen, sich weiterzuentwickeln und einen guten Job zu machen.
In folgenden Bereichen wird in Österreich ebenfalls ein guter Lohn bezahlt:
- Banken
- Versicherungsunternehmen
- Chemieindustrie
- Pharmaindustrie
- Elektronik
- IT und Technologie
Selbstverständlich gibt es weitere zahlreiche Branchen, in denen in Österreich ein gutes Gehalt gezahlt wird. In unzähligen Fällen ist das Gehalt allerdings davon abhängig, wie qualifiziert ein Bewerber bzw. eine Bewerberin ist.
Die Nachteile des Mindestlohns
Der Mindestlohn dient dem Arbeitgeber, um die Existenz zu sichern. Doch gleichzeitig sollen die Löhne für Arbeitgeber weiterhin finanzierbar bleiben. Deutlich steigende Löhne in Österreich könnten dazu führen, dass beispielsweise Produzenten, die in anderen Ländern deutlich günstiger produzieren können, ihre Standorte verlagern und in Österreich nur noch ein Verwaltungssitz bleibt.
Höhere Löhne könnten darüber hinaus zu einer Preissteigerung führen. Das müsste dem Verbraucher entsprechend vermittelt werden und sie müssten dies auch akzeptieren. Die Löhne 1:1 weiterzugeben, ist in der Praxis beinahe unmöglich.
So könnte zum Beispiel der Besuch im Restaurant teurer wird, ohne dass die Nahrungsmittelkosten und die Qualität des Services steigt. Der Gastronom wäre gezwungen, an einer anderen Schraube zu drehen, damit die Kosten nicht explodieren.